Last Updated on 04/04/2024
Juni 2010, der Höllentrip auf der Hellroad nach Applecross.
Nun ja ich bin ja nicht gerade als ein ängstlicher Mann bekannt und auch Dankward steht seinen Mann im Leben. Was wir da erlebten war der Moment, an dem wir dem Drachen Nidhögg ins Maul geschaut haben. Angstschweiß, Panik, Todesgewissheit, „Hilfe…..“. Ihr fragt ernsthaft nach dem Warum? So ein diabolischer Blick sagt doch schon alles. Und wir waren dem völlig ausgeliefert. Wir befanden uns am Anfang von Ragnarök…
Aber von vorne. Unterwegs in Schottland wollten wir nach Applecross. Da führen zwei Wege hin, einen langen an der Küste entlang und eine kürzere Passstraße über den Berg. Abkürzung? Da sollte man stutzen. Als wir im Reiseführer davon gelesen hatten dachten wir ja noch, Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und wir fuhren munter los. An der besagten Abfahrt dann ein großes Schild: Nur für erfahrenen Autofahrer, keine Wohnwagen, keine Wohnmobile, keine Fahrräder.
Oh Graus, denn Sonja wollte die Strecke unbedingt selber fahren (schaut wie sie kuckt). Dankward konnte mit Engelszungen erreichen, das Sonja nur die Strecke Berghoch fuhr, nicht das Sonja schlecht Auto fahren würde, aber eine kleine Sehschwäche und Höhenangst sind keine gute Gesellschaft für so ein Abenteuer auf der Hellroad
Dann ging es den Berg hoch und „uuuhhaaaaaaaa“.
Ich hab uns schon den Abhang runter stürzen sehen, sah wie die Geister der Berge nach uns griffen und wie unsere Knochen von Geier abgenagt werden, das uns nie jemand finden würde, dass ich gar nicht genug Survival Sendungen auf DMAX gesehen habe um hier zu überleben, dass ich lieber mit dem Schiff ans Ende der Welt fahren würde und was wäre schon Garm gegen das hier und…….
Ups, der olle Graubart tippt mir gerade auf die Schulter und schaut mich so komisch an, ich solle vlt, doch schreiben, dass wir an dem Abend dann ein paar Pint´s getrunken haben und je öfter wir die Geschichte erzählt haben, desto, na ihr wisst schon.
Am Ende sind wir heil angekommen, haben unser Zelt auf dem Campingplatz aufgebaut und sind in den örtlichen Pub, eine leckeres haggis on ciabatta mit Käse überbacken (sieht so aus) und ein zwei leckere Bierchen und alles war wieder gut.
Dankward´s Reise-Infos:
Die Strecke über den Caddlepass ist für Großbritannien was Besonderes weil:
Es die höchste und längste Serpentinenstraße dort ist. Erfahrene Alpenüberquerer sind schlimmeres gewöhnt. Allerdings ist auch dies eine Single-lane , sprich eine Spur für beide Richtungen mit Ausweichbuchten. Daher muss der Blick des Fahrers immer auf der Strecke sein, egal wie beeindruckend die Umgebung aussieht. Leider haben wir auch mehrmals Radfahrer mit schwerem Gepäck gesehen, das wird dann ganz schön blöd. Liebe Radfahrer, lasst es lieber sein. Ihr bringt dann Euch und andere in unnötige Gefahr.
Applecross: Wer nach Schottland fährt und sich für Gärten interessiert, der sollte hier mal in den Walled-Garden http://www.applecrossgarden.co.uk/ gehen. Für uns ein wirklicher Kontrast zu den sonst so üblichen Rhododendren – Zentren, dir mir gar nicht gefallen haben. Hier waren überwiegend einheimische Gewächse so angepflanzt, dass man einen echten Ort der Ruhe fand. Schade dass das Café noch zu hatte.
Das Pub http://www.applecross.uk.com/inn/ war urgemütlich und draußen konnte man immer wieder neue Mottoradreisende ankommen sehen und hatte einen Blick aufs Wasser. Was mit in Schottland immer wieder postiv auffällt ist, wie unkompliziert es sein kann. Die Frage welches Bier ich wolle, beantwortete ich mit „Eines, das gut ist“. Der Barkeeper servierte mir eine kleine Auswahl in Schluckgröße, so dass ich mich selber entscheiden konnte. Natürlich ohne dass ich die bezahlen sollte. Und auch das Essen dort war durchaus als, sehr lecker, einzustufen.
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