Hi Ren

    Last Updated on 09/05/2023

    Hi Ren, was das Video für mich bedeutet

    Hi Ren. Ein Video das mich mehr beschäftigt als ich vermutet hätte. Obwohl ich vom ersten mal Schauen sofort angetan war und es mich mitgenommen hat…

    Schon gehts los, es beschäftigt mich und ich schreibe darüber, wie so viele. Es gibt auch unzählige „reaction vids“ und es werden immer mehr. Denn das wirkliche gelungene Gesamtkunstwerk regt Menschen an sich darüber zu unterhalten. Und viel wichtiger es regt an in sich selbst zu sehen und wie in meinem Fall tief in meinen Erinnerungen und Gedanken zu graben.

    Fange ich doch mal an für mich zu verstehen warum das so ist.

    Hi Ren, spricht mich auf mehren Ebenen an, die Bildsprache (Video), die Musik, der Text, die Darstellung von Ren, die Authentizität des Menschen Ren Gill

    Visuelle Sprache, die Sprache der Bilder.

    Ren wird von einem Mensch mit einer Schweinsmaske mit Schlachterkittel in diesen leeren Raum gefahren, während er im Rollstuhl sitzt. Soweit erst mal ok. Kennt man ja aus bestimmten Filmen und ,man hat so seine Erfahrung und Erwartungen was jetzt kommt. In Wirklichkeit aber ist hier schon soviel Symbolik in der Bildsprache zu erkennen. Darin könnte man durchaus den inneren Kampf bzw die Kämpfe mit sich selbst sehen. Manchmal fühlt sich das aber ja auch an, als würde man ausgenommen werden. Als müsste man erst mal sich und seine Gedanken zerlegen um an den Kern zu gelangen. Diese Art Kämpfe die einen erst mal zu dem Punkt bringen so tief in sich selbst zu sehen. Um überhaupt erkennen zu können was in einem selber vorgeht. Die Hilflosigkeit im Rollstuhl, symbolisiert die eigene Hilflosigkeit einfach aus der Situation zu fliehen.

    Hi Ren. Copyright by renmusic

    Auffällig in de Szenerie ist auch das Flackern der Lampen. Gerade dann wenn dieses Wechselgespräch stattfindet. Es ist wie Blitze, die man dann im Gehirn hat. Wenn man in diesem Lost Place Gedanken hin und her schickt, was ist richtig was falsch. Bin ICH richtig bin ICH falsch? Es zuckt und blitzt stärker je mehr man sich in die Schattenwelt reinredet. Denn die kämpft besonders leidenschaftlich. Sie bombardiert einen gerade zu mit seinen negativen Gedanken. Alles in einem ist so unruhig.

    Hilflos kommt man in diesen Lost Place. Denn dass stellt der leere Raum da. Ein Lost Place ,ein Zustand, wie er manchmal in meinem Kopf, in meiner Gedankenwelt ist . Nicht wissen was kommt. Verloren, abgewrackt, fraglich ob man es jemals wieder herrichten kann und will? Gleichzeitig weiß man auch nicht, ob man sich darin nicht gefällt.

    Und das „Bild“ wird ruhiger je ruhiger Ren ist, ja je mehr man sich in ruht desto weniger Gehirngewitter. Das man anhand der wechselten Blickrichtungen auch die zwei mit sich ringenden Seiten zu erkennen ist, das sieht jeder und ist sehr gut umgesetzt.

    Musik

    Was mich noch so mitgenommen hat, ist diese bis ins Detail stimmige Musik in Hi Ren. Die mit all ihren Überraschungen so dermaßen dazu beitragen meine Gefühle zu bearbeiten.

    Er sitzt und fängt an Gitarre zu spielen. Und schon wird man überrascht, bei dem Ort erwartet man eine andere Art von Musik. Da dachte ich erst mal so an Spanische Musik, ja vielleicht auch an „gypsy music“. Was erst mal mit den Bilder nicht zusammen passt. Man ahnt ja schon das kann es nicht sein und dann….. Dieser Start mit dem UUUUhhhuuuuu, als würde er jetzt hin zu Operette wechseln. WOW, die nächste überraschende Wende. Gefolgt vom Erzählgesang ja und von der Art wie die Gitarre sich mit dem Gesang vermischt. Wie es zu eben dieser Art des Geschichten erzählen passt. Jeder Anschlag, jedes Gezupfe gehört genau da hin wo er es einsetzt. Rau und genial. So Großartig und da ist eben nur er und seine Gitarre. Wofür andere eine Unmenge an Technik auffahren würden um solche musikalischen Eindrücke im Zuschauer zu wecken. Am Ende wieder dieses UUUUHhuuuuuu man ahnt dann dass ist das Ende, aber nein ist es nicht…..

    Darstellung

    Mit seiner Art des Erzählens erinnert er mich an Bänkelsang. Seine Illustration der Geschichte, die er uns erzählt ist das Visuelle des Videos und er ist mittendrin. Er steht nicht daneben und zeigt mit dem Stock auf die Szenen. Nein er spielt und singt diese Szene ich möchte sagen er erlebt sie für uns. Es ist als würde er einen Videoblog machen. Das meine ich mit Darstellung. Wenn man in sein Gesicht sieht und auch seine Körperspannung sieht. In all dem erkennt man die verschiedenen Seiten des ICH und er zeigt es auf sehr eindringliche Art.

    Hi Ren. Copyright by renmusic

    Und das allerwichtigste, ist die Authentizität. Er steht dann auf, raus aus der Rollstuhl. Rein ins Leben frei ohne die geistige Sperre dem in sich gefangen sein. Er erzählt uns dann welche Krankheit er hat und seine Ansicht davon, damit umzugehen. Wer sich kurz mit Ren beschäftigt weiß, dass was er singt aber auch was er am Ende erzählt Ren ist. Das er nicht ein Lied interpretiert das jemand anders geschrieben hat, sondern das es seine Lebenswelt ist. Das macht ihn glaubhaft.

    Was macht das mit mir?

    Oft habe ich mir das Video Hi Ren in den letzten Tagen angeschaut und es macht was in mir. Zwei Tage habe ich da gesessen und mir liefen die Tränen. Weil ich nicht nur das Video gesehen habe, sondern weil ich auch tief in mich gesehen habe. Besonders dann wenn er vom Pendel spricht. Oder auch je heller desto dunkler die Schatten. Das wenn man lernt softer damit umzugehen dann auch leichter mit dem „Hin und Her“ handeln kann. So gerne verdränge ich Dinge weil ich softer Tanzen will, so soft das zuweilen das Pendel fast zum stehen kommt.

    Die Frau an meiner Seite sagte mir schon öfter ich würde gar nicht mehr lachen. Stimmt sie hat recht, aber ich stürze auch schon lange nicht mehr so tief. Ich tanze einen ganz leichten Bärentanz mit den beiden Seiten in mir.

    Auch wenn das Pendel gerade wieder manchmal einseitig in eine Richtung schlägt (Paradox ich weiß). Es ist wie ein Aussetzer aus dem „Gleichklang“ des Lebens, meines Lebens. Aber ich weiß und fühle, das es nach der Situation wieder ein auf meinem Beinen stehen und mein Leben gehen muss und wird. Ren tut das so oft, und meine Probleme sind dagegen gar keine. Aber es sind eben doch meine Probleme von den ich eigentlich dachte ich hätte keine. Zuweilen hilft mir mein Aktionismus, Ballast auf meine Dämonen zu kippen, die ich bei Stillstand wieder anfange auszugraben. Und das erscheint für mich gerade einfach der richtige Weg.

    Du hast mir das nochmal deutlich gemacht.

    Für mich in all den Ebenen ein Meisterwerk, das seinesgleichen erst mal finden muss.

    Danke Ren, von Herzen. Dankward

    Hi Ren…..schaut es Euch selber mal an und schreibt mir wenn ihr wollt.

    Hier das Video:

    Offizielle Homepage: https://www.renmakesmusic.co.uk/

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    Über Dankward

    Netzname: Dankward \\Baujahr: 70 \\Wohnort: Rheinhessen \\Seelentier: Rabe \\Katzenfreund: Wir haben 3 Stück \\Status: vergeben \\Pfeife rauchender Katzenkrauler und Motorradfahrer. Wanderer zwischen den Welten. Nie aufgebender Idealistischer Träumer mit einer großen Portion Skepsis. Ach ja und verbunden mit dem Glauben zwischen Animismus und Manismus des Nordeuropäischen Raumes. Ahnenwerk ist mein persönlicher Blog zu den verschiedenen Themen, die mich interessieren. Dazu gehören gelebtes Heidentum, Reisen in nördliche Länder, Wandern in der Heimat, Darstellung eines Einwohner der wikingerzeitlichen Stadt Haithabu, kochen und Musik.
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